Wasserkefir

Was wenn ich dir sage, dass es eine natürliche und vor allem gesunde Limonade gibt?

By Mary

Erfrischend, prickelnd, säuerlich… und einfach herrlich – der Wasserkefir.

Beim Wasserkefir (nicht verwechseln mit Milchkefir) handelt sich um ein Produkt, das durch einen besonderen Prozess durchläuft – die Fermentation.

Das Nutzen von fermentiertem Essen und Getränken auf unsere Gesundheit ist sehr vielfältig und verdient einen eigenen Artikel, den ich auch sehr bald hier veröffentlichen werde!

Doch heute erzähle ich dir wie Wasserkefir entsteht, warum er gut ist und wie du ihn zu Hause ansetzen kannst.

Unter Fermentation oder Gärung versteht man eine Umwandlung von Lebensmitteln durch Mikroorganismen oder Enzymen. Dabei werden diese Lebensmittel quasi vorverdaut, dadurch steigt deren Nährwert und die Haltbarkeit. Beispiele für fermentiertes Essen sind unter anderem Kefir auf Milchbasis, Joghurt, Sauerkraut und Kimchi, Sauerteigbrot, Essig, Wein, Bier und Miso. Außerdem können spezielle Edelschimmelpilze für Tempeh oder Käse benützt werden.

Was sind Wasserkefirkristalle und voraus besten diese?

Die Gelartigen Knöllchen oder Kristalle sind aus komplexen Kohlenhydraten aufgebaut und bilden eine Art Matrix aus, in der diverse Bakterien und Hefen in einer Symbiose zusammenleben.

Die Zusammensetzung dieser Mikroorganismen kann von der Herstellungsart oder Zutaten variieren. Doch auch die Umgebung beeinflusst die Wasserkefirkultur sehr. Mikroorganismen, die auf deiner Haut leben werden auch sehr wahrscheinlich in deinem Kefir zu finden sein – jeder von uns hat somit seinen eigenen unikalen Wasserkefir. Cool, oder?

Bis jetzt wurden viele unterschiedliche Mikroorganismen aus dem Wasserkefir isoliert und nachgewiesen. Davon ca. 80 %  stellen Milchsäurebakterien her – diese bauen die Matrix auf und bilden die Milchsäure. Der Rest besteht aus Hefe, die wiederum Kohlensäure und geringe Mengen an Alkohol produzieren. Einige Essigsäurebakterien sind ebenfalls im Wasserkefir nachweisbar.

Die Knöllchen bzw die Wasserkefirkristalle kann man sogar essen! Diese werden oft als vegane alternative für Hack eingesetzt.

Hygiene in der Küche ist sehr wichtig für den Erhalt des Wasserkefir-Ökosystems.  Wasche deine Hände gründlich mit Seife bevor du Wasserkefir erntest oder neu ansetzt. Stelle sicher, dass deine Gefäße für die Fermentation sauber sind – diese kannst du mit einem milden Spülmittel super reinigen. Steril muss aber deine Küche nicht sein.

Die Grundzutaten für die Herstellung von Wasserkefir

Wasser

Frisches Quell- oder Leitungswasser eignet sich wunderbar!

Wasserkefir mag etwas härteres Wasser. Falls du in einer Region mit weichem Wasser wohnst, kann der Einsatz von stillem Mineralwasser empfehlenswert sein. Die gelösten Mineralien wie etwa Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium sind wichtig für die Wasserkefirkultur. Demensprechend destilliertes Wasser eignet sich nicht für diese Fermentation.

Zucker

Raffiniert oder Vollrohrzucker, sogar Ahornsirup wird funktionieren! Keine Sorge, Zucker, der als Nahrungsquelle für Mikroben gilt, wird währen der Fermentation zum großen Teil abgebaut. Vollrohrzucker schmeckt etwas weniger süß, gibt aber einen reicheren Geschmack im fertigen Kefir im Vergleich zu raffiniertem Zucker. Probiere dich durch und finde dein einzigartiges Rezept!

Auf rohen Honig würde ich verzichten, da er bekannterweise antimikrobiell wirkt und das ist bei einer Fermentation unerwünscht. Wenn er aber davor erhitzt wurde verliert er diese Eigenschaft und kann theoretisch für die Wasserkefirherstellung eingesetzt werden.

Die Zuckerersatzstoffe wie Aspartam, Erythrit, Xylit usw. eignen sich für Wasserkefir nicht.

Getrocknetes Obst

Getrocknete Feigen mag ich am liebsten, aber Aprikosen und Rosinen eignen sich ebenfalls wunderbar für Wasserkefir. Hauptsache nicht geschwefelt oder besonders vorbehandelt.

Zitrusfrüchte

Zitrone, Orange, Limette – dünn geschnittene Scheiben mit Schale oder etwas Saft gehören auch unbedingt in den Kefir und bringen eine feine Zitrusnote rein. Außerdem sorgt die weiße Fruchthaut für einen angenehm bitteren Geschmack, wie etwa bei Tonic-Wasser, welcher durch die eingesetzte Menge an Frucht reguliert werden kann.

Wasserkefirkristalle

Diese können leicht im Internet bestellt werden. Doch versuche zuerst deine Freunde und Bekannten Mal nach Kristallen zu fragen. Sehr viele Menschen fermentieren zu Hause und würden dir kostenlos oder für ein paar Euro gerne welche abgeben.

Weitere Zutaten - für den besonderen Geschmack

Alle Zutaten müssen davor gründlich gewaschen werden und können entweder zur Hauptfermentation mit den Kristallen oder in der sogenannten Zweitfermentation eingesetzt werden.

Die Zweitfermentation bringt noch mehr Geschmack und Kohlensäure und wird nach der Ernte ohne Kefirknollen mit Frischem Obst und/oder Säften sowie anderen Zutaten nach Geschmack durchgeführt.

Frisches Obst und Beeren vervielfältigen den Kefir Geschmack und können sogar die Farbe des Getränks verändern. Wie etwa bei diesem Rezept von Wasserkefir mit Himbeeren, Limetten und Minze

Kräuter und Gewürze wie Rosmarin, Thymian, Basilikum, Minze – die ätherischen Öle werden ein besonderes Aroma in den Wasserkefir bringen. Kardamom, aber auch Ingwer und Kurkuma – lass deiner Fantasie freien Lauf!

Wasserkefir fermentieren - Grundrezept

Wasche deine Hände gründlich mit Seife und spüle die Gärgefäße mit Wasser aus.

  • Auf 1L Wasser werden im Schnitt 60-100 g Zucker benutzt.

Je mehr Zucker du nimmst – desto kräftiger und aber auch eventuell Alkoholhaltiger wird am Ende dein Wasserkefir sein.

Ich bevorzuge eine Menge von ca. 3-5 gehäuften EL Zucker auf 1 L Wasser (das entspricht in etwa 50-70 g Zucker)

  • Der Zucker wird im frischen Wasser aufgelöst, es wird getrocknetes Obst hinzugegeben

Optional  kannst du eine Feige oder eine Aprikose oder 5-6 Rosinen oder 1-3 Datteln hinzugegeben

  • Dann werden die Wasserkefirkristalle in einem (Edelstahl-) oder Plastiksieb unter fließenden, kühlen Wasser abgespült und in das gesüßte Wasser gegeben.

Die optimale Menge liegt bei 20-30 g pro 1L Wasser

Die Menge an Wasserkefirkristallen, die du einsetzen kannst ist auch nicht fest vorgeschrieben.  Je mehr Kristalle du einsetzt, desto schneller wird dein Kefir fertig sein.

Fertig! Ich gebe immer sehr gerne mindestens eine Scheibe Zitrone dazu und verfeinere mein Kefir mit weiteren Zutaten, die ich schon oben beschrieben habe

Schraube die Flasche mir Wasserkefireinsatz nicht komplett zu! Es wird viel Kohlensäure gebildet. Wenn diese nicht entweichen kann, wird die Flasche explodieren, das will ja niemand=)

Ich persönlich bin ein großer Fan von Einweckflaschen (keine Werbung) – das Gefäß ist gut verschlossen, aber dank dem Gummiring können die gebildeten Gase sicher entweichen.

Dier Wasserkefir wird 1-3 Tage bei Raumtemperatur fermentiert. Im Sommer wird dein Wasserkefir schneller fertig, als im Winter. Die Flüssigkeit wird trüb, sprudelnd und der Geschmack soll säuerlich werden, da der Zucker in dieser Zeit durch die Bakterien und Hefen abgebaut wird.

Wann dein Kefir geerntet werden kann – entscheidest du!

Dafür musst du die Früchte und die Kefirknollen mit einem (Edelstahl-) oder Plastiksieb von der Flüssigkeit abtrennen – und diese in eine saubere Bügelflasche füllen für die Zweitfermentation (ca. 1 Tag) für die Anreicherung mit Kohlensäure stellen oder einfach kühl lagern.

Die Früchte werden entsorgt, Kristalle gewaschen und ein neuer Wasserkefiransatz gemacht, wie es oben beschrieben ist.

Frementationspause

Falls du satt von Kefir bist (was meiner Meinung nach unmöglich ist) oder in den Urlaub fährst, kannst du deine Kristalle „auf Pause“ setzen. Bereite dafür etwas Zuckerwasser vor und gebe deine Kristalle hinein. Das Ganze kann gut 2 Wochen im Kühlschrank abgedeckt überleben. Der Erste Ansatz danach kann möglicherweise etwas länger brauchen als gewohnt.

Gutes Gelingen! Und falls du Fragen hast, hinterlasse mir bitte hier unten einen Kommentar=)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Kathi

    sehr cool! Weiter so 🙂

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